Teichbelüfter
Sauerstoff ist Leben, das gilt natürlich auch für alle Wasserbewohner wie Fische und Wirbellosen. Ohne Nahrung können die Tiere einige Tage überleben, ohne Sauerstoff - nur wenige Minuten. Somit soll die Sauerstoffversorgung im Gartenteich immer gesichert sein. Es ist eine Illusion zu glauben, dass das Wasser quasi von selbst mit dem lebensspendenden Gas angereichert wird. Vor allem in bestimmten kritischen Zeiten kann es zu einer akuten Unterversorgung mit dem O2 kommen und dann droht den Fischen ein qualvoller Erstickungstod.
Daher ist ein jeder Gartenteichbesitzer, in erster Linie einer, der in seinem Teich Zierfische hält, gut beraten, einen Teichbelüfter zu besitzen. In manchen Fällen ist es sogar äußerst ratsam, einen Teichbelüfter nonstop laufen zu lassen.
Teichbelüfter - zwei Wege zu mehr Sauerstoff
Ein Teichbelüfter reichert das Wasser entweder direkt mit Sauerstoff an oder indem er eine Wasserströmung erzeugt.
Die ersteren Teichbelüfter stellen auch die am meisten verbreitete Variante dar. Eine außerhalb vom Teichbecken im Trockenen oder aber direkt auf dem Wasser (schwimmende Teichbelüfter) installierte Luftpumpe saugt Luft aus der Atmosphäre ein, um es durch die unter Wasser gelegten Schläuche zum Ausströmer zu leiden. Ein aus porösem Material gefertigter Ausströmer sorgt dafür, dass die Luft in kleinen Bläschen entwischt und zur Wasseroberfläche steigt. Unterwegs reichert die Luft die Wassermassen des stehenden Gewässers mit Sauerstoff an. Je länger der Weg, den die Bläschen bis zur Oberfläche zurücklegen, desto besser die Sauerstoffversorgung. Die Förderleistung der Luftpumpe lässt sich je nach Bedarf anpassen, wobei freilich das Fassungsvermögen des Teichbeckens bereits beim Kauf von einem Teichbelüfter zu berücksichtigen ist. Hinweis: Lieber einen Teichbelüfter aussuchen, dessen Kapazität einem etwas höheren Wasservolumenentspricht als das Fassungsvermögen von Ihrem Teichbecken. Dann können Sie die Pumpleistung des Teichbelüfters beim erhöhten Sauerstoffbedarf problemlos höher stellen und sicher sein, dass Ihre Zierfische genug O2 in jeder Situation bekommen werden.
Teichbelüfter können außerdem allein durch das Umwälzen der Wassermassen und Erzeugen von Strömungen den Sauerstoffgehalt des Wassers steigern. Die gleiche Arbeit erfüllt übrigens jede Teichfilteranlage, deren Kapazität indes unter bestimmten Bedingungen für die gesicherte Sauerstoffversorgung indes nicht ausreicht. Ein solcher Teichbelüfter kann zum Beispiel einfach für einen Unterwasserstrom sorgen oder auch zum Beitreiben von Wasserspielen und Springbrunnen eingesetzt werden. Oder aber speist eine Bachlaufpumpe einen künstlich angelegten Bach mit Wasser und erzeugt auf diese Weise eine sauerstoffreiche Strömung.
Kurzum - jede Wasserbewegung erhöht den Sauerstoffgehalt im Wasser und kommt insofern den Teichbewohnern zugute.
Für welche Teiche ist ein Teichbelüfter zu empfehlen?
Grundsätzlich spricht nichts gegen den Einsatz von einem Teichbelüfter, unabhängig davon, ob es sich um einen Schwimm-, Fisch- oder einfach einen hübsch begrünten Gartenteich handelt.
Wenn Sie aber einen Teich mit Fischbesatz Ihr Eigen nennen, dann lohnt es sich auf jeden Fall, einen Teichbelüfter zu erwerben.
Alle Fische sind verständlicherweise auf eine ausreichende Versorgung mit dem O2 angewiesen. Indes zeichnen sich viele Fischteiche durch eine eher sparsame Bepflanzung aus, was nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass Kois sowie andere Teichfische die Wasserpflanzen zum Fressen gerne haben. Für Störe stellt übrigens dichte Bepflanzung eine Gefahr dar, da diese Fische nicht rückwärts schwimmen können und in einem Pflanzendickicht stecken bleiben. Pflanzen gehören indes zu den Hauptlieferanten von Sauerstoff, das im Wasser gelöst ist, daher wird es in einem unbepflanzten Fischteich schnell stickig.
Weiterhin sind viele Fischteiche überbesetzt, nicht zuletzt, weil die Teichbesitzer das bunte Treiben der Brokatkarpfen und Goldfische so lieben.
Eine durch die Teichfilteranlage erzeugte Wasserströmung reicht in einem solchen Teich bei Weitem nicht aus, um die Sauerstoffversorgung zu garantieren. Eine zusätzliche Belüftung ist ein Muss und zwar Tag und Nacht.
Kritische Zeiten - der Sommer
Sonne satt, der Himmel azurblau, es ist endlich so richtig sommerlich heiß geworden, der Garten steht in voller Blüte. Mensch und Tier sind glücklich, oder? Leider nicht unbedingt, denn Hitze ist nicht jedermanns Sache.
Befindet sich Ihr Gartenteich in der sonnigen Lage und bekommt wenig Schatten ab, ist das Teichbecken außerdem nicht allzu tief (unter 100 Zentimeter), heizt sich das Wasser darin tagsüber schnell auf. Da sich der Sauerstoff mit den wachsenden Temperaturen immer schlechter im Wasser löst, ist ein auf 30 Grad Celsius und noch mehr aufgewärmtes Teichwasser ein lebensfeindliches Milieu. Außerdem benötigen die Filterbakterien Nitrifikanten, die für die biologische Wasserreinigung „zuständig" sind, Sauerstoff, sie sind also aerob. Unter den anaeroben Bedingungen finden somit die Nitrifikationsprozesse kaum statt. Somit wird das ohnehin sauerstoffarme Wasser nicht mehr ausreichend gereinigt.
Hinweis: Schalten Sie den Teichbelüfter bitte vorsorglich ein und warten Sie nicht, bis Ihre Kois & Co. mit den Mäulern an der Wasseroberfläche kleben. Tipp: In einer kritischen Situation helfen spezielle Sauerstoff-Tabs und retten Ihre Fische.
Übrigens: Nicht nur bei Hitze und in sonnigen Lagen kann das Wasser einen kritisch niedrigen Sauerstoffgehalt aufweisen. Es wird oft unterschätzt, dass die Wasserpflanzen für die Photosynthese und dementsprechend für die stabile Sauerstoffversorgung Sonnenschein benötigen. Bleibt der Himmel bedeckt oder liegt der Teich im Schatten, reichen sogar scheinbar moderate Temperaturen, um eine "Versorgungskrise" hervorzurufen.
Daher: Bei Lufttemperaturen über 20 Grad lohnt es sich, den Teichbelüfter auf den Plan zu rufen, das rettet Fischleben!
Kritische Zeiten - der Winter
Im Winter verlangsamt sich der Lebensrhythmus der Fische. Als wechselwarme Tiere sind sie von der Umgebungstemperatur abhängig. Wird es kälter, fahren die Kois und andere Teichfische ihren Stoffwechsel herunter, sie atmen langsamer, fressen kaum oder gar nichts und halten sich fast regungslos in Bodennähe auf, um die Energie zu sparen. Doch die Fische leben weiter und insofern verbrauchen Sie Sauerstoff. Ist der Teich sogar mit einer dünnen Eisdecke bedeckt - und das passiert recht schnell, wenn zum Beispiel über Nacht die Lufttemperaturen unter den Gefrierpunkt fallen - wird der Sauerstoff im Wasser innerhalb weniger Stunden knapp. Hinzu kommt, dass die Filterbakterien im Winter inaktiv sind bzw. absterben, sodass sie oxidierende Nitrifikation nicht stattfindet. Für die Wasserqualität bedeutet dies: Die Giftgase als Zerfallsprodukte von Futterresten, Fischexkrementen, Falllaub sowie weiteren Abfällen reichern sich langsam an. Ist die Teichoberfläche eisfrei, entweichen die Gase mit der Zeit. Ist die Eisdecke geschlossen oder ist nur eine begrenzte Wasserfläche eisfrei, können die Giftgase nicht oder nur eingeschränkt entweichen. Im Wasser entsteht eine für die Fische sehr gefährliche Situation: zum einem Sauerstoffknappheit und zum anderen eine wachsende Menge an Giftstoffen.
Mithilfe von einem Teichbelüfter kann eine solche lebensgefährliche Lage vermieden werden. Das Wasser wird mit dem O2 versorgt und gleichzeitig umgewälzt, wodurch die Giftgase aus dem Wasser in die Atmosphäre schneller entweichen.
Teichbelüfter - ohne geht es oft nicht
Teichbelüfter sind für die meisten Teichbecken eine "conditio nie qua non", also ein Teil der Pflichtausstattung. Mit einem Teichbelüfter sind Sie zu jeder Jahreszeit auf sicherer Seite und wissen, dass sich der Sauerstoffhaushalt in Ihrem Teich im Gleichgewicht befindet. Überlassen Sie also die Sauerstoffversorgung nicht dem Zufall, sondern verlassen Sie sich lieber auf die Unterstützung durch moderne Teichtechnik.